Eigentlich gibt es keine! Möchte aber doch einige kursierende Dinge klären.

A) „Selectrix hat einen schlechten Ruf! Es ist ein sterbendes System.“

Nun sollte man bei solchen Aussagen immer hinschauen, wer diese Meinung in Umlauf bringt. Es sind die Freunde anderer Digitalsysteme. Die Entwickler (Doehler und Haass) des Datenprotokolls (dem späteren Selectrix) haben in der Vergangenheit (etwa um 1979) krampfhaft nach Modellbahnanbietern gesucht, die dieses Datenprotokoll vermarkten. Leider haben die Ablehner die Tragweite ihrer Entscheidung damals nicht begriffen. Es dümpelte dann bei der Fa. Trix unter dem Namen Selectrix ein Nischendasein, weil es lieblos (ohne große Werbung) und nicht auf breiter Basis (Händler) präsentiert wurde. Wenige erkannten aber die Möglichkeiten dieses Systems. Durch weitere „Forschung und Hilfe“ von Dritten und mit der Lösung der Vertragsbindung der beiden Entwickler an Trix (etwa um 2001) wurden neue Produzenten mit neuen Bauteilen und mit noch mehr Funktionsmöglichkeiten gefunden. Seither steigt der Bekanntheitsgrad und immer mehr Modellbahnfreunde nutzen dieses System.

B) „Das Selectrix System ist teuer.“

Stimmt. Es ist keine Startpackung, sondern sofort ein „Vollsystem“. Sie kaufen ein Produkt, mit dem Sie als Anwender mehr als zufrieden sein werden. Es ist einfach zu installieren, zu programmieren und zu betreiben! Diese vielseitigen Möglichkeiten erhalten Sie nur bei Selectrix. Viele merken nicht einmal, dass man durch Kauf dieser Produkte andere Komponenten einfach nicht mehr benötigt. Damit werden die Gesamtkosten für die Anlage ausgeglichen, in vielen Fällen sind sie sogar geringer! Auch sind seit 2005 einige Selbstbausätze auf dem Markt die sehr preisgünstig sind. Rüste ich eine Modellbahn mit einer Selectrix Steuerung aus, so sind insgesamt die Kosten wesentlich geringer als bei Einsatz eines Gleisbildtisches mit Relais und selbstgebauter Stellwerksfunktion dahinter. Andere Digitalsysteme werden preisgünstiger angeboten. Das sind zum Großteil Einsteigersets. Wehe ich möchte damit später meine Anlage vergrößern oder technisch vervollständigen. Kosten über Kosten. Nicht jedoch bei der Anlagenerweiterung mit Selectrix!

C) „Bei (allen) Digitalsystemen ist der Stromverbrauch hoch.“

Ein Vergleich in H0: Analog fahren Sie zum Beispiel in 3 unabhängigen Stromkreisen. Sie können nur je eine Lok dabei steuern. Sie benötigen 3 Regeltrafos mit etwa je 1,2A Belastbarkeit im Fahrstrom und 1A im Zubehörbereich. Ergibt 6,6A Gesamtbelastung! Digital haben Sie einen Speisetrafo von 6A der ihre Zentrale versorgt. Sie können damit gleichzeitig bis 4 Züge ohne Rücksicht auf Regelbereiche und Fahrtrichtung sowie eine große Anzahl von Schaltartikeln steuern. Gesamtbelastung: 6A bei 2 Geräten! Ergänzen Sie ihre Anlage mit einem weiteren Trafo und einem Booster von 3A der zusätzlichen Fahrstrom einspeist, dann haben Sie 4 Geräte und können dabei bis zu max. 8 gleichzeitig fahrende Züge steuern. Gesamtbelastung 9A! Nutzt man dann noch mehrere Handregler (Stromaufnahme je 20mA aus Datenbus), ist der Spielspaß mit 3 + x Personen ein herrlicher Spaßfaktor! Jeder darf Lokführer sein, das auf ihrer Heimanlage und der „Chef“ fährt auch mit. Einen entscheidenden „Nachteil“ möchte ich nicht verschweigen. Die Kabeladern zum Gleis müssen entsprechend dick installiert werden (Vorschlag von uns: 0,75mm²), da an jeder Stelle der Stromkreise 4A „gezogen“ werden können.

D) „Es gibt zu wenig Anbieter der Produkte.“

Ob die derzeit 5 Anbieter zu wenig sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Zudem gibt es viele Zubehöranbieter für Selectrix. Viele Modellbahnhändler bieten leider für Selectrix keine Bauteile an. Sie wollen das Risiko der Lagerhaltung umgehen, da sie in Vorkasse gehen müssen. Einem Direktbezug beim Hersteller über Internet kann ich nur empfehlen. Die Adressen findet Ihr unter Punkt 2 Allgemeines.

2 Antworten

  1. B.M. Friedrich

    Zu A) Leider muss man wohl zugegeben, dass die Verfügbarkeit von SX-Lok-Decodern zumindest derzeit mit der Fa. D+H steht und fällt. Ich kann nicht abschätzen, ob im hoffentlich nicht eintretenden Fall der LOPI_4 im SX-Modus einen ausreichenden Ersatz bietet oder ob andere Alternativen ( D+H-Lizenz an Rautenhaus ? Stärz ? ) existieren.
    Zu B) Stimmt m. E. keineswegs unbedingt, kommt halt auch darauf an, ob man TAMS oder ZIMO als Referenz betrachtet ( ich gebe zu, auch ZIMO bietet inzwischen recht preiswerte Lok-Decoder an)
    Zu C) Also sicher nicht für Kritik am SELECTRIX-Konzept verwendbar
    Zu D) Nun ja ! Es kommt halt nicht nur auf die Anzahl, sondern auch auf die Resourcen der Unternehmen an, wobei die system-immanente Komponente Lok-Decoder ja keinesfalls von 5 Anbietern verfügbar ist. Siehe auch Muet-Digirail.

    • schnorpser

      Vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Bei D&H verhält es sich nicht anders wie bei Systemen von zum Beispiel ESU, Lenz und Zimo auch. Zwar gibt es DCC-Lokdecoder auch von mehr als den eben genannten Herstellern, hat man jedoch eine Systementscheidung bzgl. Bus-System getroffen, kann es auch bei diesen Firmen eng werden. Den Zimo-CAN gibt es nur bei Zimo, den ESU-Can nur bei ESU.

      Viele Grüße,
      SX1-Norbert

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